14.03.2008 – Bischof Mamie gestorben

Der ehemalige Bischof des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg, Pierre Mamie, ist am Freitag 88-jährig verstorben. Nicolas Betticher, Offizial des Bistums, bestätigte eine entsprechende Meldung des Westschweizer Radios.

Der in Bonfol (JU) heimatberechtigte Pierre Mamie wurde am 4. März 1920 in La Chaux-de-Fonds geboren. Er entstammte einer Uhrmacherfamilie. Nach seiner Matur am Kollegium St. Michael in Freiburg trat er 1941 ins Priesterseminar Freiburg ein, wo er 1946 die Priesterweihe erhielt. Als Vikar arbeitete er in Lausanne und Rom und bildete sich in Jerusalem weiter, 1958 erhielt er die Doktorwürde. Von 1960 bis 1968 unterrichtete er Schriftauslegung an der Universität Freiburg.

Anschliessend wurde er zum Weihbischof der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg ernannt. Ab 1970 war er vollamtlicher Bischof von Freiburg. Im Lauf seiner Amtszeit stand er auch zweimal der Schweizerischen Bischofskonferenz (SBK) vor. Mit seinem 75. Geburtstag 1995 reichte er sein Rücktrittsgesuch an den Papst ein. Im gleichen Jahr wurde er Ehrenbürger von Freiburg. Bis zu seinem Tode lebte er im Altersheim für Priester Johannes Paul II in Villars-sur-Glâne (FR).

Immer wieder setzte sich Mamie für Ausländer, für die Dritte Welt und gegen den Waffenhandel ein. Zudem kämpfte er für eine Aufteilung der grossen Diözesen: Die Bischöfe seien überlastet.

In diesem Zusammenhang bekämpfte er den Artikel 72 Abs. 3 der Bundesverfassung, wonach Bistümer nur mit Genehmigung des Bundes errichtet werden dürfen. Die Passage wurde 2001 gestrichen.
Kontakt zu Kulturschaffenden

Schon zu seinen Bischofs-Zeiten stand Mamie in Kontakt zu Kulturschaffenden. Er war mit dem Maler, Bildhauer und «Maschinenbauer» Jean Tinguely sowie dem Schriftsteller Frédéric Dard (bekannt durch seine San-Antonio-Kriminalromane) befreundet. Zusammen mit letzterem verfasste er das Buch «D'homme à homme».