24.07.2011 – Norwegen trauert um die fast hundert Toten der beiden Anschläge vom Freitag

Norwegen trauert um die fast hundert Toten der beiden Anschläge vom
Freitag. Bei einem Gottesdienst im Osloer Dom sagte Ministerpräsident
Jens Stoltenberg: "Jeder einzelne Tote ist ein unersetzlicher Verlust.
Zusammen bedeuten sie eine nationale Tragödie." An der "Messe der Trauer
und Hoffnung" nahmen auch König Harald und die norwegische Regierung
teil.

Mit den Tränen kämpfend nannte der Regierungschef ihm
persönlich bekannte Opfer des Massakers auf der Insel Utøya. Ein Opfer
hatte in den vergangenen 20 Jahren lang jeden Sommer an dem Ferienlager
mitgewirkt. Ein anderer galt als hoffnungsvoller sozialdemokratischer
Nachwuchspolitiker. Stoltenberg sagte: "Getötet, fort, für immer. Es ist
nicht zu begreifen." Norwegen werde aber "seine Werte niemals
aufgeben". Auch in vielen anderen Kirchen der Hauptstadt und im ganzen
Land gab es Trauergottesdienste. Am Montag um 12 Uhr soll in ganz
Norwegen der Opfer mit einer Schweigeminute gedacht werden. Das kündigte
Stoltenberg nach einem Gespräch mit König Harald V. an. Das Nachbarland
Schweden will sich der Gedenkminute anschliessen. Vor dem Amtssitz des
Regierungschef in Stockholm soll die schwedische Flagge auf Halbmast
gesetzt werden.