18.10.06 – Ex-IOK-Vizepraesident Marc Hodler gestorben

Marc Hodler ist am Mittwoch im Alter von 87 Jahren gestorben. Er hatte von 1951 bis 1998 den Internationalen Skiverband FIS als Präsident geführt. Er gehörte seit 1963 dem IOK an und war damit gemeinsam mit dem Brasilianer Havelange dessen dienstältestes Mitglied.

Das frühere Schweizer IOK-Mitglied Marc Hodler ist tot. Hodler starb am Mittwoch kurz vor Mittag nach kurzer Krankheit in Bern, wie sein Sohn Beat bestätigt hat. Hodler wäre am kommenden 26. Oktober 88-jährig geworden. Er war seit 1963 Schweizer Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee (IOK) und zwischen 1993 und 1997 Vizepräsident des IOK.
Korruptionspraktiken aufgedeckt

Aufsehen erregte Hodler 1998 mit der Aufdeckung von Korruptionspraktiken innerhalb des IOK im Zusammenhang mit der Vergabe der Olympischen Spiele in Salt Lake City. Quasi als Retourkutsche entschied sich dann das IOK im Jahre 1999, die Kandidatur Turins für die Olympischen Winterspiele 2006 der Bewerbung Sittens vorzuziehen.

Die Schweizer Promotoren hatten damals eine bittere Pille zu schlucken, glaubten sie doch, eines der besten Dossiers eingereicht zu haben. Doch sie konzentrierten sich zu stark auf die perfekte Präsentation technischer Details – und vergassen darob das in IOK-Kreisen wichtige Lobbying.

Zwischen 1951 und 1998 war Marc Hodler auch Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS.
Die Biographie Marc Hodlers

Geboren am 26. Oktober 1918 in Bern; gestorben am 18. Oktober 2006 in Bern. – Wohnort: Spiegel bei Bern. – Beruf: seit 1943 Fürsprech mit eigener Anwaltskanzlei.

Internationaler Skiverband (FIS): Präsident 1951 bis 1998. – Ehrenpräsident seit 1998. – Mitglied und Vorsitzender des Alpinkomitees 1946 bis 1951. – Chef alpine Disziplinen im OK der Olympischen Winterspiele 1948 in St. Moritz

Internationales Olympisches Komitee (IOK): Mitglied seit 1963. – Vizepräsident 1993 bis 1997. – Beauftragter für Finanzen 1963 bis 1972. – Mitglied der Finanzkommission seit 1967, Vorsitz seit 1988. – Vorsitzender des Reglementkomitees 1968 bis 1972. – Mitglied der juristischen Kommission seit 1968. – Mitglied des Exekutivkomitees (mit kurzen Unterbrüchen): seit 1985. – Vorsitzender der Kooordinationskommission Salt Lake City 2002.

Schweizerischer Skiverband (SSV): Chef Abfahrt/Slalom 1940 bis 1948. – Vizepräsident 1948 bis 1951.

Aktive Sportkarriere: Mitglied der alpinen Ski- Nationalmannschaft 1937 bis 1939. – Schweizer Hochschulmeister im Ski und Handball.