16.8.05 – Eva Renzi ist tot

Die Schauspielerin Eva Renzi ist tot. Sie erlag im Alter von 60 Jahren in Berlin einem Krebsleiden. Das teilte der Anwalt der Familie mit.

Die gebürtige Berlinerin, Mutter von Anouschka Renzi, war 1967 bis 1980 mit dem Schweizer Schauspieler Paul Hubschmid verheiratet. Zusammen traten sie in den Filmen «Playgirl», «Funeral in Berlin» (beide 1966) oder «Negresco – Eine tödliche Affäre» (1968) auf.

Nach Stationen am Theater drehte Eva Renzi zahlreiche Filme in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und den USA. Sie wollte immer mehr sein als die schöne, begabte Schauspielerin. Als Glamourgirl der 60er Jahre sorgte Eva Renzi oft mit zorniger Kritik an unserer Gesellschaft für Aufsehen.

Sie habe stets ihren Ekel und ihren Hass, vor allem auf ihren Vater aus sich herausschleudern wollen, sagte Renzi, die eine unglückliche Kindheit durchlitt, einmal.

Als Evelyn Renziehausen wurde Renzi am 3. November 1944 in Berlin geboren. Der Vater, ein dänischer Mayonnaise-Fabrikant, und die französischstämmige Mutter liessen sich scheiden, als sie erst drei Jahre alt war.

Das Mädchen wuchs in Internaten und Klosterschulen auf und schlug sich später unter anderem als Telefonistin, Hostess, Platzanweiserin und Fotomodell durch. Daneben absolvierte sie eine Schauspielausbildung bei Else Bongers in Berlin.

1964 erhielt Renzi ihr erstes Engagement im Ensemble von Erwin Piscator an der Freien Volksbühne Berlin. Nach der Geburt ihrer Tochter Anouschka wollte sie als allein erziehende Mutter in die USA gehen. Doch der Journalist und Drehbuchautor Will Tremper engagierte sie für den Film «Playgirl».

Renzi wurde von der Kritik als «Mischung aus Julie Christie und Ingrid Bergman» bejubelt. In vier Jahren drehte sie zehn Filme, unter anderem mit Paul Hubschmid, in den sie sich verliebte. In Las Vegas heirateten die beiden 1967 und galten trotz des Altersunterschieds von 24 Jahren fortan als Traumpaar des deutschen Films.

Im deutschen Fernsehen war Renzi in den 80er Jahren unter anderem in den Serien «Das Waldhaus», «Peter Strohm» und «Das Erbe der Guldenburgs» zu sehen. 1980 wurde ihre schon Jahre zuvor zerbrochene Ehe mit Paul Hubschmid geschieden.