15.9.05 – US – Regisseur Robert Wise gestorben

Der mit der Musicalverfilmung «West Side Story» weltweit bekannt gewordene US-Regisseur und Produzent Robert Wise ist im Alter von 91 Jahren gestorben.

In seiner mehr als 50 Jahre währenden Karriere wurde Wise mit vier Oscars ausgezeichnet, unter anderem für «West Side Story» (1960) und «The Sound of Music» (Meine Lieder, meine Träume, 1964), ein Musical über die Emigration der österreichischen Musikerfamilie Trapp in der Nazizeit.

Der am 10. September 1914 im US-Staat Indiana geborene Wise begann in den 40er Jahren in Hollywood als Cutter. Für den Schnitt von Orson Welles’ Meisterwerk «Citizen Kane» erhielt er eine Oscar-Nominierung.

Nach dem Wechsel ins Regiefach drehte er 39 Filme, darunter Science-Fiction-Streifen wie «The Day the Earth Stood Still» (1951), «The Andromeda Strain» (1971), und den ersten Kinofilm der Raumschiff-Enterprise-Serie («Star Trek», 1979).

Weggefährte von Orson Welles

«Ich habe immer gern mein eigenes Ding gemacht und Projekte ausgewählt, die mich in verschiedene Genres geführt haben», sagte Wise einmal. «Ich suche einfach nach dem besten Stoff, den ich finden kann.» So drehte er auch Western («Tribute to a Bad Man») und Kriegsfilme («Run Silent Run Deep»).

Seinen grössten Triumph feierte er mit «West Side Story» (Co-Regie mit Jerome Robbins): Die Musical-Verfilmung mit der Musik von Leonard Bernstein räumte zehn Oscars ab. Den Erfolg von «The Sound of Music» wies er seinen Stars Julie Andrews und Christopher Plummer zu. «Ein grosser Teil der Arbeit eines Regisseurs ist getan, wenn er die richtigen Schauspieler für die richtigen Rollen hat», sagte Wise.

Besonders beeindruckt zeigte er sich von Orson Welles, für den er auch «The Magnificent Ambersons» schnitt. Das Multitalent «war so nahe an einem Genie wie niemand sonst, den ich getroffen habe». Wise war auch Direktor der einflussreichen Directors Guild of America.

Der Sprung vom Schneideraum auf den Regiestuhl gelang ihm 1944 eher zufällig, als er den Streifen «The Curse of the Cat People» zu Ende drehen musste, weil der Produzent mit dem Regisseur unzufrieden war.

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